Die Vorteile eines Energiemanagementsystems

Ein Energiemanagementsystem (EMS) spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung nachhaltiger Energiekonzepte in der Schweiz. Laut der Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) können durch den gezielten Einsatz eines EMS in Unternehmen und Haushalten Energieeinsparungen von bis zu 20 % erzielt werden. Besonders für die Industrie, die rund 30 % des gesamten Stromverbrauchs der Schweiz ausmacht, ist eine effiziente Energienutzung essenziell. Durch die intelligente Steuerung von Lastspitzen und die Optimierung von Betriebsprozessen kann ein EMS nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch zur Erreichung der Klimaziele des Bundes beitragen.

Unterstützung durch Schweizer Förderprogramme

In der Schweiz gibt es zahlreiche Förderprogramme, die den Einsatz von EMS erleichtern. Das Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt Unternehmen beispielsweise durch das Programm PEIK, das kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Einführung eines Energiemanagements begleitet. Zudem gibt es finanzielle Anreize durch das Gebäudeprogramm für private Haushalte, die durch den Einsatz eines EMS den Eigenverbrauch ihrer Photovoltaikanlage maximieren oder Lastmanagement betreiben möchten. Dies ist besonders relevant, da durch die zunehmende Solarstrom-Produktion in der Schweiz (2023 über 5.5 TWh) eine intelligente Nutzung und Speicherung von Energie immer wichtiger wird.

Vorteile für private Haushalte

Auch für private Haushalte bietet ein EMS zahlreiche Vorteile. Laut der Hochschule Luzern (HSLU) kann durch die Vernetzung von Wärmepumpen, Solaranlagen und Batteriespeichern die Energieeffizienz um bis zu 30 % gesteigert werden. Ein EMS optimiert den Eigenverbrauch, indem es überschüssigen Solarstrom speichert oder gezielt für Haushaltsgeräte und E-Mobilität einsetzt. Besonders in Kombination mit dynamischen Stromtarifen, wie sie einige Schweizer Energieversorger bereits anbieten, können Haushalte zusätzlich Stromkosten sparen, indem sie Verbrauch und Einspeicherung in günstigere Tarifzeiten verlagern

Sektorenkopplung für eine nachhaltige Energiezukunft

Die intelligente Steuerung von Energie wird in der Schweiz zunehmend durch die Sektorenkopplung vorangetrieben. Untersuchungen der ETH Zürich zeigen, dass durch die Kombination von EMS mit Elektromobilität und Wärmepumpen eine Netzentlastung erreicht werden kann. Elektrofahrzeuge können als temporäre Energiespeicher dienen, indem sie überschüssige Energie aufnehmen und später ins Netz einspeisen. Diese Technologien werden insbesondere in Städten wie Zürich, Basel und Bern getestet, um dezentrale Energielösungen zu etablieren.

Ein EMS trägt somit maßgeblich zur Schweizer Energiestrategie 2050 bei, indem es den Einsatz erneuerbarer Energien optimiert, den Energieverbrauch senkt und die Netzinfrastruktur entlastet. Sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte profitieren von niedrigeren Energiekosten, höherem Komfort und einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen.

Quellen

Empa – Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt
Bundesamt für Energie (BFE) – Schweizerische Gesamtenergiestatistik
Programm PEIK – Energieberatung für KMU (BFE)
Das Gebäudeprogramm – Förderungen für energieeffiziente Maßnahmen
Swissolar – Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie
Hochschule Luzern (HSLU) – Studien zu Energiemanagement und Smart Homes
ETH Zürich – Forschungsarbeiten zu Energie- und Netzmanagement
Bundesamt für Energie (BFE) – Energiestrategie 2050

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